Herausforderung in der Gastronomie

Ein realistischer Blick auf die Bewältigung von Herausforderungen in der Gastronomie: Inflation und unser Lieferdienst

Die Gastronomiebranche ist wie jede andere Branche ständigen Herausforderungen ausgesetzt. Für „Das Delicious“ sind das aktuell die Inflation und der Lieferdienst. Doch wir sind bestrebt, jeder Hürde mit Kreativität und Engagement zu begegnen.

Inflation und die Gastronomie

Zunächst ist es wichtig, zu verstehen, was genau Inflation bedeutet. In einfachen Worten ausgedrückt, beschreibt Inflation den Prozess, bei dem das allgemeine Preisniveau von Waren und Dienstleistungen in einem Land über einen bestimmten Zeitraum steigt, wodurch die Kaufkraft des Geldes abnimmt. Eine direkte Auswirkung davon für uns als Restaurant ist der Anstieg der Lebensmittel- und Rohstoffpreise. Im vergangenen Jahr bewegte sich die durchschnittliche Inflation laut Statistik Österreich zwischen 7% und 10% (Statista, 2023)1. In Realität hatten wir Gastronomen im vergangenen Jahr allerdings mit einer weit höheren Preiserhöhungen zu kämpfen – wir sprechen hier von Preissteigerungen von 30%, 50%, 100% und einige Rohstoffe, wie unser Öl zum Frittieren, haben sich sogar um ganze 300% verteuert. Das war für uns natürlich erstmal ein überwältigender Schock, denn wir verkraften mussten. Natürlich kommt noch hinzu, dass die Kaufkraft unserer Gäste gesunken ist, was zu sinkenden Restaurantbesuchen und Bestellungen geführt hat. Steigende Preise bei sinkenden Umsätzen also. 

Unsere Antwort auf diese neue Realität ist vielfältig:

  • Preisanpassung: Ein Teil der Inflation muss leider an unsere Gäste weitergegeben werden. Dieser Schritt ist unumgänglich. Doch wir sind stets bemüht, den Anstieg moderat zu halten, damit ein Restaurantbesuch weiterhin erschwinglich bleibt.
  • Produktwechsel: Um den finanziellen Druck zu mindern, haben wir zum Beispiel billigere Verpackungsmöglichkeiten gefunden. Zusätzlich versuchen wir effizient zu verpacken. Das bedeutet, dass wir mehrere Produkte in den selben Karton verpacken und zusätzlich unsere Kunden bitten mit eigenen Sackerln zu kommen. Darüber hinaus haben wir den Schritt gewagt und beziehen unsere Ware nicht mehr exklusiv über Großlieferanten. Konkret gesagt durchforsten wir wöchentlich die Prospekte und das Internet nach Angeboten um den besten Preis für Gemüse, Obst, Milch, Getränke etc. zu finden.
  • Selbstgemachte Produkte: Ein weiterer Weg, wie wir auf die Inflation reagieren, ist die Herstellung bestimmter Produkte in eigene Hand zu nehmen, da uns aufgefallen ist das gewissen Produkte um ein Vielfaches billiger sind, wenn man sie selber zubereitet. Beispiele dafür sind unsere hausgemachte Knoblauchmayonnaise, frisch gebackene Kuchen, Suppen und selbstgemachte Getränke wie Eistee. Nicht nur sind diese Eigenproduktionen oft kosteneffizienter als gekaufte Alternativen, sondern sie bieten auch einen unvergleichlichen Geschmack. Eine klassische Win-Win Situation.
  • Mitarbeiterschulung: Durch die Ausbildung unseres Personals, vielfältige Aufgaben in der Küche zu übernehmen – vom Burger über Pizza bis hin zu anderen Gerichten – sparen wir nicht nur Kosten, sondern steigern auch die Effizienz und Flexibilität unseres Teams.
  • Neue Einkommensquellen: Bei sinkenden Umsätzen durch fallende Lieferbestellungen oder Restaurantbesuche mussten wir kreativ werden und neue Einkommensquellen generieren um auf die neue Situation zu antworten. Eine neue Einkommensquelle ist die Zusammenarbeit mit Firmen welche Restaurants gesucht haben für Erasmus Studenten. Für ein fixes Budget bekommen die Erasmus Studenten ein vorher definiertes Menü von uns.
    Zusätzlich sind wir gerade dabei eine Catering Standbein aufzubauen für private Zusammenkünfte und Firmenfeiern. Mehr Informationen dazu folgen in kürze.

Herausforderungen des Lieferdienstes

Unser Lieferservice steht vor zwei Hauptproblemen: den zusätzlichen Kosten und der Wartezeit.

Zu den Kosten: Jede Lieferung zieht zusätzliche Ausgaben nach sich. Dies umfasst Provisionen für Bestellplattformen, Verpackungskosten, Benzinkosten und natürlich auch die Lohn- und Lohnnebenkosten für unsere engagierten Lieferanten.  Alle diese Kosten sind mit der Inflation mit gestiegen. Wir bitten unsere Kunden um Verständnis, dass diese Mehrkosten leider unumgänglich sind, wenn man frisch zubereitete Speisen direkt vor die Haustür geliefert bekommen möchte. Oft hören wir Beschwerden, dass unserer Speisen beim Verzehr im Restaurant günstiger sind, als wenn man sie nach Hause bestellt. Natürlich sind sie das – als gesund wirtschaftendes Unternehmen ist das unumgänglich. Und wenn wir Gastronomen ganz transparent sein wollen, sind sogar die derzeitigen Zustellpreise in Österreich noch immer nicht hoch genug, um alle Kosten zu decken. Wir vergleichen das gerne mit einem Taxi-Unternehmen. Die Beförderung von A nach B kostet meistens schon immer mindestens € 10,-. Eine Essenzustellung für € 10,- wäre auf der anderen Seite aber fast niemand bereit zu zahlen.

Zur Wartezeit: Besonders zu Stoßzeiten kann es vorkommen, dass viele Bestellungen gleichzeitig eingehen. Dies kann leider zu längeren Zubereitungs- und Lieferzeiten führen. Allerdings bekommt man von dieser hohen Nachfrage im Restaurant nichts mit, wenn man gemütlich von zu Hause bestellt. Wenn man als Gast in ein volles Restaurant kommt gibt es eine Kapazität an Plätzen – wenn das Restaurant komplett besetzt ist und man eine Wartezeit in Kauf nimmt, um letztendlich einen Platz zu bekommen, trifft man so gut wie immer auf Verständnis. Leider fehlt das Verständnis bei Hauszustellungen manchmal. Aussagen wie „Ich habe nur einen Burger bestellt, wohne 10 Minuten entfernt und muss 1 Stunde auf mein Essen warten“ sind keine Seltenheit.

Wir möchten versichern, dass jede Bestellung sorgfältig und in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet wird. Hier muss man als Kunde allerdings verstehen, dass vielleicht andere Bestellungen vor der eigenen bearbeitet werden – und wenn man genau in der „Rush Hour“ bestellt hat, können das genügend andere Bestellungen sein.

Und noch zum Zustellradius. In Wahrheit hat nämlich JEDER Kunde von uns ein Zustellradius von „nur“ 5-15 Minuten. Allerdings können wir als Unternehmen nicht einen Lieferanten pro Kundenbestellung einstellen – besonders wenn wir schon ab 10€ Mindestzustellung liefern.  In Wahrheit stellt unser Lieferant nämlich mehrere Zustellungen auf einmal zu und wenn man Pech haben sollte, ist man manchmal leider als letzter Kunde mit der Zulieferung dran. Uns ist bewusst, wie wichtig schnelle Lieferzeiten für unsere Kunden sind, und wir setzen alles daran, unsere Prozesse ständig zu optimieren.

Uns bei „Das Delicious“ ist es ein Anliegen, transparent und offen über unsere Herausforderungen zu sprechen. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Treue und freuen uns darauf, Sie bald wieder zu bedienen – ob vor Ort oder über unseren Lieferservice.


  1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/288914/umfrage/inflationsrate-in-oesterreich-nach-monaten/ ↩︎